Motorentlüftung

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lg3008
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Motorentlüftung

Beitrag von lg3008 »

Hallo,
möchte mir an den ventildeckeln entlüftungsnippel dran machen wo am ventildeckel ist die beste
Stelle? Eher oben oder mittig am Deckel?

Gruß
Lars
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JR58
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von JR58 »

HAllo!
Ich mache meine Entlüftung in Fahrtrichtung immer vorne oben in die Ventildeckel, der Nippel zeigt dann etwa 45° nach oben (beim verlegen drauf achten das der Schlauch nicht an den Auspuff kommt, mit Wärmetauschern nicht ganz so schlimm, die puffern etwas die Hitze) und du kannst die Schläuche durchs vordere Abschlussblech in den Motorraum zu deiner Entlüfterbox legen, dann laufen die Schläuche schön hinter dem Gebläsekasten.

Gruß Marco
lg3008
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von lg3008 »

Hi,
danke für den Tip... Was würde den passieren wenn die mittig setzt wird dann Öl angesaugt? Wieviel Öl ist den überhaupt in den Deckel während der Fahrt?

Gruß Lars
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Varus
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von Varus »

Du lutscht dir Ölnebel an und verbrennst die, wenn die Entlüftungen mittig sind.
Wieviel da wirklich drin ist, kann dir keiner sagen, denn ich kenne niemanden der die Deckel während der Fahrt mal öffnete. :lol:
Nur, es wirbelt da wohl einiges an Öl, weil allein schon bei Leerlaufdrehzahl Öl rumspritzt.
Quo vadis
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JR58
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von JR58 »

Ich habe noch nie von jemanden gehört der mit der Entlüftung der Ventildeckel Probleme bekommen hat, aber ich erwähne es trotzdem einmal... Es scheint bei Langhubmotoren und hohen Drehzahlen so zu sein das die Kurbelwelle das Öl durch die Stösselschutzrohre in den rechten Ventildeckel "schaufelt". Es gab mal ne Seite auf der ein Video war wo man einen Prüfstandslauf sieht und der rechte Ventildeckel ein Fenster aus Plexiglas hatte, bei niedriger Drehzahl sieht man das es nur Spritzer sind und bei steigender Drehzahl sieht man richtig den "Ölstand" im Ventildeckel steigen und das nicht zu knapp!
Auf der Seite wurde dann gesagt das somit ein entlüften der Ventildeckel fast von Nachteil ist, Motorgehäuse durch den BlowBy steht unter leichten Überdruck, man entlüftet die Ventildeckel und sorgt somit für Atmosphärendruck im Deckel. Dadurch verringert man natürlich die Rückflusseigenschaft des Öls...
Aber wie gesagt, das scheint nur bei extremen Motoren zu einem Problem zu werden, hoffe somit zur allgeminen Verwirrung beigetragen zu haben ;)
grüße Marco

hab die Bilder dazu gefunden:
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yoko
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von yoko »

Gebe auch noch meinen Senf dazu. In unserer Runde sind einige vom Entlüften der Ventildeckel auch aus ähnlichen Gründen wieder abgekommen, weil angeblich das Öl nicht schnell genug durch die Stößelrohre zurücklaufen kann. Die hatten aber die Entlüfterschläuche an die oberen Luftfilterdeckel angeschlossen, was ich aber suboptimal finde, weil m.E. dadurch dann anscheinend ein Unterdruck in den Deckeln entsteht und das Öl im Rückfließen hindern könnte, außerdem brauche ich keinen Öldunst oder sonst was im Filter/Ansaugbereich. Nachdem die dann geschlossene Ventildeckel (zum Schrauben) montiert haben und die dann noch zusätzlich eingeklebt hatten, kommt der Öldunst dann vermehrt halt im Bereich des Öleinfüllstutzen oder im Bereich der Riemenscheibe zum Vorschein.

Ich habe bei beiden Luftgekühlten (mit Doppelvergaser) Ventildeckel mit Entlüfternippel und ganz normale Alu-Entlüfterboxen und keine Probleme mit dem Öldunst, beide Motoren schauen sauber aus.

MfG yoko
Gruß C.

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Poloeins
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von Poloeins »

Ich bin ja bekennender Hubraumverächter...habe aber selbst bei 1,3bar Ladedruck noch nie eine Notwendigkeit einer zusätzlichen Entlüftung gesehen.

Ab einem bestimmten Hubraum wird man wohl nicht drum herum kommen,aber dort eine bestimmte Grösse zu nennen wird schwierig.

Meist werden grosse Entlüftungen an Motoren nachgerüstet die einfach einen Defekt in Form von unrunden Zylinder oder ähnlichem haben.Damit werden zwar die Symptome zu einem gewissen Grad egalisiert aber die Ursache bleibt bestehen.
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
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Varus
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von Varus »

Hier sind meine Überlegungen:-
Boxermotoren haben ein grundsätzliches Problem der Entlüftung:- die beiden durch Lagerböcke mit Durchbrüchen getrennten Kurbelgehäusekammern. Da muss das blow-by Gas durch nach hinten zum Entlüfteranschluss.
Je mehr Hubraum + heutzutage einfach gestrickte Kolben/-ringe, umso mehr Gas sammelt sich in diesen Hälften.
Grössere Durchbrüche wären suboptimal, da sie die Lagerböcke schwächen.
Ergo nimmt man als Behelf die Ölablaufschlitze der Stössel/-schutzrohre hin zum Zylinderkopf und entlüftet dort die Kammern.
Das hat z.T. erhebliche Folgen, wenn die Anschlüsse am Luftfilter - wie seit den 1960er jahren vom Gesetzgeber gefordert- nun unter dem Luftfilter gemacht werden(müssen). Davor ging es ins Freie.
Neben den schönen, gezeigten Bildern von JR58 über den Ölstau.
Ein simples Ölbadluftfilter/Papierfilter hat einen Widerstand, auch frisch gereinigt. Steigt dieser mit der Zeit, so kann es passieren das der Unterdruck unter dem Luftfilter und Vergaser so hoch wird (z.B. Vollgas), das Öl aus den gut gemeinten Ventildeckelentlüftungen angesaugt wird. Eine Verschlimmbesserung.
Bei Tuningmotoren mit Einzelluftfilter (K&N) passiert das m.E. seltener, doch spielt da auch der Hubraum eine Rolle. Ich rede hier nicht von Drücken 1bar und Unterdruck 500mbar ect., sondern von viel kleineren Drücken, die aber ausreichen um die Ölsammelbox (die man dann haben sollte) mit angesaugten Öl, Ölnebel,-schmodder mit der Zeit zu füllen.
So ist auch die direkte Entlüftung genau über die Ansaugtrompete des Vergasers überdenkenswert. Bei Vollgas dürfte der Unterdruck (je nach Hubraum) ausreichen, darüber Öl anzulutschen.
-
So sind meine Erkenntnisse dahin, das es notwendig ist bei Tuningmotoren > 1700ccm/5000U/min eine/zwei zusätzliche Entlüftungen mit Ölabscheider zu schaffen, der min.1/4 der Motorölmenge packen sollte. Bei Serienmotoren dagegen obsolet,da reicht die serienmässige Entlüftung.
Bei grösseren Hubräumen als 1,9L/6000U/min kann der Topf mit 1/4 der Ölmenge auch schon überfordert sein; 1/2 Ölmenge wäre da schon besser.
So wie ich das überblicke, sind bei den käuflich erhältlichen Boxen auch überall die unbedingt nötige Ölsperrbleche drin.
-
Zum Problem wird es immer mehr je höher der Hubraum und die Drehzahl steigt, die einzelnen Kammern von schädlichen blow-by Gasen, die ja den Gegendruck der arbeitenden Kolben erhöhen, damit die Motorleistung erniedrigt, zu entsorgen. Beim Dragrace von wenigen Sekunden ist das weniger nötig und auffällig, als bei Autobahnfahrten u.s.w. .
Quo vadis
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triker66
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von triker66 »

Varus hat geschrieben:Hier sind meine Überlegungen:-
Boxermotoren haben ein grundsätzliches Problem der Entlüftung:- die beiden durch Lagerböcke mit Durchbrüchen getrennten Kurbelgehäusekammern. Da muss das blow-by Gas durch nach hinten zum Entlüfteranschluss.
Je mehr Hubraum + heutzutage einfach gestrickte Kolben/-ringe, umso mehr Gas sammelt sich in diesen Hälften.
Grössere Durchbrüche wären suboptimal, da sie die Lagerböcke schwächen.
Ergo nimmt man als Behelf die Ölablaufschlitze der Stössel/-schutzrohre hin zum Zylinderkopf und entlüftet dort die Kammern.
Das hat z.T. erhebliche Folgen, wenn die Anschlüsse am Luftfilter - wie seit den 1960er jahren vom Gesetzgeber gefordert- nun unter dem Luftfilter gemacht werden(müssen). Davor ging es ins Freie.
Neben den schönen, gezeigten Bildern von JR58 über den Ölstau.
Ein simples Ölbadluftfilter/Papierfilter hat einen Widerstand, auch frisch gereinigt. Steigt dieser mit der Zeit, so kann es passieren das der Unterdruck unter dem Luftfilter und Vergaser so hoch wird (z.B. Vollgas), das Öl aus den gut gemeinten Ventildeckelentlüftungen angesaugt wird. Eine Verschlimmbesserung.
Bei Tuningmotoren mit Einzelluftfilter (K&N) passiert das m.E. seltener, doch spielt da auch der Hubraum eine Rolle. Ich rede hier nicht von Drücken 1bar und Unterdruck 500mbar ect., sondern von viel kleineren Drücken, die aber ausreichen um die Ölsammelbox (die man dann haben sollte) mit angesaugten Öl, Ölnebel,-schmodder mit der Zeit zu füllen.
So ist auch die direkte Entlüftung genau über die Ansaugtrompete des Vergasers überdenkenswert. Bei Vollgas dürfte der Unterdruck (je nach Hubraum) ausreichen, darüber Öl anzulutschen.
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So sind meine Erkenntnisse dahin, das es notwendig ist bei Tuningmotoren > 1700ccm/5000U/min eine/zwei zusätzliche Entlüftungen mit Ölabscheider zu schaffen, der min.1/4 der Motorölmenge packen sollte. Bei Serienmotoren dagegen obsolet,da reicht die serienmässige Entlüftung.
Bei grösseren Hubräumen als 1,9L/6000U/min kann der Topf mit 1/4 der Ölmenge auch schon überfordert sein; 1/2 Ölmenge wäre da schon besser.
So wie ich das überblicke, sind bei den käuflich erhältlichen Boxen auch überall die unbedingt nötige Ölsperrbleche drin.
-
Zum Problem wird es immer mehr je höher der Hubraum und die Drehzahl steigt, die einzelnen Kammern von schädlichen blow-by Gasen, die ja den Gegendruck der arbeitenden Kolben erhöhen, damit die Motorleistung erniedrigt, zu entsorgen. Beim Dragrace von wenigen Sekunden ist das weniger nötig und auffällig, als bei Autobahnfahrten u.s.w. .



Horst du bist nach mir :lol: der größte! :text-+1:

H
Ich bin nach 1945 gebohren, und schulde der Menschheit einen Scheiß!
Ich bin kein Politiker, und deshalb braucht man mich nicht zu belügen!
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yoko
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Re: Motorentlüftung

Beitrag von yoko »

@Varus

:handgestures-thumbupright: Für mich schlüssig erklärt, stimme dir zu.

MfG yoko
Gruß C.

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