Um der Bereifung auch beim Einfedern ausreichend Platz zu lassen (min. 5mm) kann es durchaus erforderlich werden die Kotflügelkanten zu bearbeiten, damit die Reifen nicht dran schleifen... Als "ausreichend" wird die Abdeckung der Lauffläche eines Reifens von 30° vor bis 50° hinter der Radnabe angesehen. Bitte nagelt mich nicht auf den Wert fest... das hab ich selbst gesucht...
Ich benutze zu diesem Zweck: Eine Wolldecke, einen Heißluftfön, einen rückschlagfreien Hammer, Schlosserhammer 500 g und natürlich mein Lieblingswerkzeug ein 3 kg Fäustel...


Die Innenseite der Kotflügelkante muss gereinigt und mit dem Fön vorgewärmt werden... Dann beginnt man den Radlauf langsam und Stückweise zu bearbeiten.... Man beachte Werkzeug und Schlagrichtung... Mit sinnigen Schlägen wird die Kannte langsam umgelegt...

Im zweiten Durchgang gilt es dem Blech langsam eine Richtung vor zu geben... Es ist wichtig das Blech während dieser Arbeiten warm zu halten. Dabei sollte der Fön ständig in Bewegung bleiben, damit der Lack nicht verbrennt...

Irgendwann erreicht man einen Punkt an dem man beginnt beim Dengeln gegen die Innenseite des Kotflügels zu schlagen... Wenn man den kleinen Hammer ausrichtet kann man nun mit dem 500 gr Hammer weiter treiben bis man sich weit genug vorgearbeitet hat... Anschliessend sollte man das frisch bearbeitete Blech auf Schäden überprüfen und entsprechend vor Rost schützen...
Wie es hier dargestellt ist sollte das locker für 195er auf 7J ET 16 reichen...

Nach der Pflicht kommt bekanntlich die Kür! Und weil alles was da vom Himmel runterfällt kein Meister ist, greift man sich das 3 kg Schlagwerkzeug. Das ist jetzt eher was für geübte Hände... Wenn man nicht aufpasst kann die sauber umgelegte Kante einknicken - damit ist dann auch der Radlauf zum Teufel...
Mit beherzten Schlägen und der wenigstens doppelt gelegten Wolldecke treiben wir das Spiel noch ein wenig weiter...

Und heraus kommt: Ausreichend Platz für meine 205er auf 8J 16 - wer kauft da noch Plastik???
