Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Grüß euch,
ich könnte relativ günstig an folgende Motorkomponenten für einen Typ 4 Motor rankommen: alle Teile sind NEU
- Kolben-/Zylindersatz 103 mm, Nikasil LN engineering, Kolben JE mit Ventiltaschen 425 g
- Kurbelwelle DPR, 78,4 mm
- Pleuel Scat H-beam, Länge 5,325 ", 22 mm Kolbenbolzen, Pleuellager 50 mm
Was meint ihr ? Sind das ordentliche Teile ? LN Zylinder sollen ja sehr gut sein, sind die JE Kolben das auch ?
DPR Kurbelwellen ebenso wie Demello sollen ja nicht so schlecht sein, für einen Straßenmotor, der max. 6000 1/min. drehen soll ausreichend ?
Scat Pleuel ? Sind die stabil und leichter wie Serienpleuel ?
Hat von euch jemand schon solche Teile verbaut und Erfahrung damit ? Freue mich auf fundierte Antworten, vieleicht auch von den Spezialisten unter euch, Udo Becker, Orra, Thorsten Pieper und wer sich sonst noch angesprochen fühlt !
Euch ein schönes WE !
Manfred
ich könnte relativ günstig an folgende Motorkomponenten für einen Typ 4 Motor rankommen: alle Teile sind NEU
- Kolben-/Zylindersatz 103 mm, Nikasil LN engineering, Kolben JE mit Ventiltaschen 425 g
- Kurbelwelle DPR, 78,4 mm
- Pleuel Scat H-beam, Länge 5,325 ", 22 mm Kolbenbolzen, Pleuellager 50 mm
Was meint ihr ? Sind das ordentliche Teile ? LN Zylinder sollen ja sehr gut sein, sind die JE Kolben das auch ?
DPR Kurbelwellen ebenso wie Demello sollen ja nicht so schlecht sein, für einen Straßenmotor, der max. 6000 1/min. drehen soll ausreichend ?
Scat Pleuel ? Sind die stabil und leichter wie Serienpleuel ?
Hat von euch jemand schon solche Teile verbaut und Erfahrung damit ? Freue mich auf fundierte Antworten, vieleicht auch von den Spezialisten unter euch, Udo Becker, Orra, Thorsten Pieper und wer sich sonst noch angesprochen fühlt !
Euch ein schönes WE !
Manfred
- orra
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Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Hallo,
ich fühle mich zwar nicht angesprochen, da Du mich aber genannt hast, gebe ich meinen Senf dazu.
Zylinder sind gut.
Kolben von JE sind nicht schlecht, wobei sie ein recht großes Laufspiel haben, und das Material sehr weich ist.
Die Kolbenringe müssen zu den Nikasilzylindern passen.
Pleuel absolut OK. Stabil und haltbar.
Kurbelwelle ....
.... geschweißte Wellen sind nicht "mein" Ding.
Ich habe schon zu viele eingelaufene und gebrochene gesehen.
OKee, die Leute kommen auch nur mit "Bruch" zum Motorenbauer.
Sicherlich laufen hunderte geschweißte Welle problemlos.
Ich verwende ausschlißlich geschmiedete, AA-Wellen höchster Güte.
( es gibt auch bei AA Qualitätsunterschiede)
Aber Du hattes ja nach meiner Meinung gefragt.
Gruß.
orra
ich fühle mich zwar nicht angesprochen, da Du mich aber genannt hast, gebe ich meinen Senf dazu.

Zylinder sind gut.
Kolben von JE sind nicht schlecht, wobei sie ein recht großes Laufspiel haben, und das Material sehr weich ist.
Die Kolbenringe müssen zu den Nikasilzylindern passen.
Pleuel absolut OK. Stabil und haltbar.
Kurbelwelle ....

Ich habe schon zu viele eingelaufene und gebrochene gesehen.
OKee, die Leute kommen auch nur mit "Bruch" zum Motorenbauer.
Sicherlich laufen hunderte geschweißte Welle problemlos.
Ich verwende ausschlißlich geschmiedete, AA-Wellen höchster Güte.
( es gibt auch bei AA Qualitätsunterschiede)

Aber Du hattes ja nach meiner Meinung gefragt.

Gruß.
orra
ORRATECH-Motorenbau
Entwicklung und Konstruktion
http://www.orratech.de
http://www.typ4motor.de
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http://www.kaefermotor.de/forum
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Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Geschweißte KW kannte ich nur von Bernie Bergmann.
DPR auch, oder nur noch?
DPR auch, oder nur noch?

Quo vadis
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Fahre seit 10 Jahren die Demello-welle (82mm Drehzahl bis 7600U/min 195KW) weil keine Scat lieferbar war! Bin sehr zufrieden damit allerdings bis du die Welle einbauen kannst ,braucht es etwas Nacharbeit (Drehen, polieren,richten härten usw.) wenn du das machen lässt und bezahlen mußt bekommst ne anständige geschmiedete KW dafür.
Mike Wolf hat auch eine drin der kann dir auch ein Lied davon singen!!
Zu den JE - Kolben : Keine Probleme habe nur gute Erfahrung damit gemacht!!
Gruß
Gringo
Mike Wolf hat auch eine drin der kann dir auch ein Lied davon singen!!
Zu den JE - Kolben : Keine Probleme habe nur gute Erfahrung damit gemacht!!
Gruß
Gringo
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Vor etlichen Jahren hat ein Kollege sich eine KW aus den USA im Gepäck mitgebracht.... man..die sprang schon in der Drehbank beim Anlauf aus'm Futter so'ne Unwucht hatte die.
Wurde natürlich als gewuchtet verkauft-klar
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie die Amis auf'm Mond kamen, mit solch desolaten Firmen. Nein, den Namen sag ich nicht.
Wurde natürlich als gewuchtet verkauft-klar

Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie die Amis auf'm Mond kamen, mit solch desolaten Firmen. Nein, den Namen sag ich nicht.
Quo vadis
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Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
möchte doch noch was zu dpr sagen:
fahre wellen 90mm von denen schon seit jahren ..... habe auch schon genug geschrottet.... aber die quali ist ausnahmsweise "meine meinung" sehr gut .....
fahre wellen 90mm von denen schon seit jahren ..... habe auch schon genug geschrottet.... aber die quali ist ausnahmsweise "meine meinung" sehr gut .....
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Varus hat geschrieben:Vor etlichen Jahren hat ein Kollege sich eine KW aus den USA im Gepäck mitgebracht.... man..die sprang schon in der Drehbank beim Anlauf aus'm Futter so'ne Unwucht hatte die.
Wurde natürlich als gewuchtet verkauft-klar![]()
Ehrlich gesagt weiß ich nicht wie die Amis auf'm Mond kamen, mit solch desolaten Firmen. Nein, den Namen sag ich nicht.
genau das meinte ich......wollte es nicht aber so direkt sagen.......
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Ich fahre seit vielen Jahren eine Geschweißte Welle von Bergmann.
Die wurde bei Wilfried Wittkuhn in Essen gewuchtet und nitriert.
Läuft Top ohne Probleme und das mit ordentlicher Belastung.
Ich kenne auch namhafte geschmiedete Wellen die gebrochen sind.
Alles eine Frage der Prüfung und Bearbeitung und den Fähigkeiten vor dem Einbau.
Die wurde bei Wilfried Wittkuhn in Essen gewuchtet und nitriert.
Läuft Top ohne Probleme und das mit ordentlicher Belastung.
Ich kenne auch namhafte geschmiedete Wellen die gebrochen sind.
Alles eine Frage der Prüfung und Bearbeitung und den Fähigkeiten vor dem Einbau.
Gruß Stephan
- Metal Mike
- Beiträge: 642
- Registriert: Do 14. Jun 2012, 19:14
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Ja, die Demello Wellen sind gut geschweisst. Man sollte bei allen geschweissten Wellen auch prüfen, ob die Pleuellager gut passen.
Bei meiner Welle waren die Radien am Pleuellagerzapfen falsch bearbeitet, die Chevy-Lager mussten nachgearbeitet werden.
Stimmt was Gringo sagt. Wenn man Glück hat ist alles gut, aber"just out of the box" kann man auch bei Scat vergessen.
Hatte mal eine 80 mm B. Bergman Fullcircle- Welle in einem 2.222 ccm Typ 4, lief gut, jedoch im Schiebebetrieb gabs starke Vibrationen, weiss bis heut nicht woran es lag, wurde alles geprüft und gewuchtet ( 2 versch. Motorschleifer) Habe den Motor in Teilen verkauft.
Bei meiner Welle waren die Radien am Pleuellagerzapfen falsch bearbeitet, die Chevy-Lager mussten nachgearbeitet werden.
Stimmt was Gringo sagt. Wenn man Glück hat ist alles gut, aber"just out of the box" kann man auch bei Scat vergessen.
Hatte mal eine 80 mm B. Bergman Fullcircle- Welle in einem 2.222 ccm Typ 4, lief gut, jedoch im Schiebebetrieb gabs starke Vibrationen, weiss bis heut nicht woran es lag, wurde alles geprüft und gewuchtet ( 2 versch. Motorschleifer) Habe den Motor in Teilen verkauft.
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Diese 'fullcirkle-Wellen' waren mir persönlich immer schon suspekt; so schön austariert -im Gegensatz zu den groben Hubzapfen der normalen Wellen- durch den vollen Kreis eben voll wirksam wie sie scheinen.
Aber die Ausgleichgewichtegeschichte ist bei Hubkolbenmotoren komplizierter.
Die Fullcirkle Welle allein, für sich ist im Gehäuse top. Nur sie ist eben nicht im Gehäuse allein, sondern macht mit den Pleuel und Kolben rum. Um diese Massen auszugleichen (nicht mit Auswuchten verwechseln) gibt es Ausgleichgewichte an den Wellen, gegenüber den betreffenden Massen. Die Vollcirkle hat davon schon zu viel, sogar überall, so das man vermuten kann, es könnte die Vibrationen bei der Gasrücknahme, im Schiebebetrieb - also wo die Gaskräfte gg.0 gehen- und die Massenkräfte der Pleuel+Kolben voll wirksam werden, mit ihren Zusatzgewichten, dem 'fullcirkle' ausgelöst haben.
Außerdem verengen sie weiter den Gehäuseraum, wichtig zur Gasentleerung der Kammern.
-
B. Bergmann versprach auch seiner Zeit die volle Garantie gg. Bruch der Wellen "If you break this crank, you got a new!"
Leider hatten er Probs mit dem Schweißarbeiten: die konnten nur nachts ausgeführt werden, weil sonst, also tagsüber, durch die gesamte Stromabnahme die Strommasten anfingen zu glühen. Soviel zum amerikanischen Stromnetz. Hier in D unvorstellbar.
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Eigentlich wollte ich aber zur Schweißtechnik der Kurbelwellen etwas sagen.
Ich sag es mal so: in D würde man keinen Betrieb finden der mit gutem Gewissen sowas schweißt.
Der Grund liegt darin, das man hochkohlenstoffhaltige, somit härtbare Stähle, die noch vergütet sind, eigentlich nicht gebrauchsgerecht schweißen kann. Punkt.
Das ist ein auch heute noch gültiges Schweißgesetz. Da kommt kein Schweißverfahren ( eines vielleicht, später mehr) daran vorbei.
Außer...ja..außer man sorgt in einer Wärmenachbehandlung dafür, das die Welle diese Gefügeveränderung einigermassen(!!) gleichmässig übersteht, sonst folgt unweigerlich der Bruch.
Was passiert also?
Man glüht die Welle zum weichen Ausgangsstahl (oft schon durch das vorwärmen und extentrische Aufschweißen von Kiloweise Schweißdraht verursacht) und härtet, vergütet sie neu. So weit i.O., aber was ist mit dem Schweißgut womit aufgeschweißt wurde, denn das kann nicht das gleiche sein wie die Welle (in Serie ist es einfacher flammhärtbarer Kohlenstoffstahl wie Cf50)? Das gäbe Risse in der Naht, Härterisse, beim Abkühlen.
Ergo nimmt man ein zähes Schweißgut, das die zu Rissen führenden Spannungen durch die Fähigkeit zäh, also sehr dehnbar ohne Risse, zu sein, aufnimmt. Der Nachteil ist nur, das dieses Schweißgut keine Härte( zumindest nicht die erforderliche für Gleitlager) durch einfaches Härten annimmt. Daher muss dieses Schweißgut Cr oder Al legiert sein (teuer) um wenigstens nitrierbar zu sein.
Dann gibt es noch den Weg der Mehrlagenschweißung, wovon die ersten Lagen ein zähes und die letzten Lagen ein härtbares Schweißgut ist.
Insgesamt eine teure Geschichte, von einer Neuproduktion mal abgesehen. Die Welle muss auch noch gerichtet werden, denn sie zieht sich durch den glühenden Zustand und das Schweißen auch krumm.
-
Soviel ich weiß war das Schweißverfahren ein UP (Unter Pulver) Verfahren; ein rein automatisches Verfahren. Da wird ein Schweißdraht zugeführt der unter dem mit legierungsbestandteilen angereicherten Pulver abschmilzt. Das bleibt auch als Schlacke (ähnlich den bekannten Schweißelektroden) auf der Naht liegen. Das ergibt insgesamt ein sehr reines Schweißgut.
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Das Aufschweißen mit herkömmlichen Methoden der Handschweißverfahren wie WIG, MIG/MAG oder Schweißelektrode kann man vergessen, wobei die (richtige) Schweißelektrode noch am Ehesten passen würde. Doch alle Verfahren machen die Welle viel zu warm. Nachvergütung erforderlich. Neben der generellen Gefahr von Rissen.
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Heute würde man Laseraufschweißung nehmen, weil die Welle danach nur etwa gut handwarm wird. Wenig Verzug. Es bleibt aber die Schweißnaht und die Gefügeveränderung. Härtbar genommen = Risse. Nicht härtbar = teuer, da sicher nachnitriert werden muss.
Nur, billig ist das Verfahren inkl. Gerätschaft nicht.
In allen Fällen muss aber eine sehr genaue Kenntniss über diese Sachen da sein, neben Kontrollen, wo das eine oder andere Stück mal auf Härte und Festigkeit mit Röntgen auf Gefügegleichmässigkeit getestet wird.
-
Wenn alles gut läuft gehts es ja, wie man weiß. Wenn alles gut läuft.....
Nur die Kostenfrage(billiger als eine neue, auch aus Taiwan) könnte manchmal dazu beitragen, das so ein nötiger Arbeitsgang entfällt. Z.B das Nitieren, weil einer meint die letzte Lage ist selbstständig kalthärtbar und das reicht.
Dieses Wissen habe ich (wiedermal) aus dem Stehgreif geschrieben, weil ich selbst einmal eine Welle aufschweißte. Nur mit dem anschliessenden Schleifen klappte es nicht. Die zugesagte Firma nahm plötzlich Abstand, weil sie Bedenken hatte, wenn die Welle bricht, es könnte heißen das es (wiedermal?) ihre Wellen sind die brechen.
So landete dies Welle in den Recyclingkreislauf
Aber die Ausgleichgewichtegeschichte ist bei Hubkolbenmotoren komplizierter.
Die Fullcirkle Welle allein, für sich ist im Gehäuse top. Nur sie ist eben nicht im Gehäuse allein, sondern macht mit den Pleuel und Kolben rum. Um diese Massen auszugleichen (nicht mit Auswuchten verwechseln) gibt es Ausgleichgewichte an den Wellen, gegenüber den betreffenden Massen. Die Vollcirkle hat davon schon zu viel, sogar überall, so das man vermuten kann, es könnte die Vibrationen bei der Gasrücknahme, im Schiebebetrieb - also wo die Gaskräfte gg.0 gehen- und die Massenkräfte der Pleuel+Kolben voll wirksam werden, mit ihren Zusatzgewichten, dem 'fullcirkle' ausgelöst haben.
Außerdem verengen sie weiter den Gehäuseraum, wichtig zur Gasentleerung der Kammern.
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B. Bergmann versprach auch seiner Zeit die volle Garantie gg. Bruch der Wellen "If you break this crank, you got a new!"
Leider hatten er Probs mit dem Schweißarbeiten: die konnten nur nachts ausgeführt werden, weil sonst, also tagsüber, durch die gesamte Stromabnahme die Strommasten anfingen zu glühen. Soviel zum amerikanischen Stromnetz. Hier in D unvorstellbar.
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Eigentlich wollte ich aber zur Schweißtechnik der Kurbelwellen etwas sagen.
Ich sag es mal so: in D würde man keinen Betrieb finden der mit gutem Gewissen sowas schweißt.
Der Grund liegt darin, das man hochkohlenstoffhaltige, somit härtbare Stähle, die noch vergütet sind, eigentlich nicht gebrauchsgerecht schweißen kann. Punkt.
Das ist ein auch heute noch gültiges Schweißgesetz. Da kommt kein Schweißverfahren ( eines vielleicht, später mehr) daran vorbei.

Außer...ja..außer man sorgt in einer Wärmenachbehandlung dafür, das die Welle diese Gefügeveränderung einigermassen(!!) gleichmässig übersteht, sonst folgt unweigerlich der Bruch.
Was passiert also?
Man glüht die Welle zum weichen Ausgangsstahl (oft schon durch das vorwärmen und extentrische Aufschweißen von Kiloweise Schweißdraht verursacht) und härtet, vergütet sie neu. So weit i.O., aber was ist mit dem Schweißgut womit aufgeschweißt wurde, denn das kann nicht das gleiche sein wie die Welle (in Serie ist es einfacher flammhärtbarer Kohlenstoffstahl wie Cf50)? Das gäbe Risse in der Naht, Härterisse, beim Abkühlen.
Ergo nimmt man ein zähes Schweißgut, das die zu Rissen führenden Spannungen durch die Fähigkeit zäh, also sehr dehnbar ohne Risse, zu sein, aufnimmt. Der Nachteil ist nur, das dieses Schweißgut keine Härte( zumindest nicht die erforderliche für Gleitlager) durch einfaches Härten annimmt. Daher muss dieses Schweißgut Cr oder Al legiert sein (teuer) um wenigstens nitrierbar zu sein.
Dann gibt es noch den Weg der Mehrlagenschweißung, wovon die ersten Lagen ein zähes und die letzten Lagen ein härtbares Schweißgut ist.
Insgesamt eine teure Geschichte, von einer Neuproduktion mal abgesehen. Die Welle muss auch noch gerichtet werden, denn sie zieht sich durch den glühenden Zustand und das Schweißen auch krumm.
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Soviel ich weiß war das Schweißverfahren ein UP (Unter Pulver) Verfahren; ein rein automatisches Verfahren. Da wird ein Schweißdraht zugeführt der unter dem mit legierungsbestandteilen angereicherten Pulver abschmilzt. Das bleibt auch als Schlacke (ähnlich den bekannten Schweißelektroden) auf der Naht liegen. Das ergibt insgesamt ein sehr reines Schweißgut.
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Das Aufschweißen mit herkömmlichen Methoden der Handschweißverfahren wie WIG, MIG/MAG oder Schweißelektrode kann man vergessen, wobei die (richtige) Schweißelektrode noch am Ehesten passen würde. Doch alle Verfahren machen die Welle viel zu warm. Nachvergütung erforderlich. Neben der generellen Gefahr von Rissen.
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Heute würde man Laseraufschweißung nehmen, weil die Welle danach nur etwa gut handwarm wird. Wenig Verzug. Es bleibt aber die Schweißnaht und die Gefügeveränderung. Härtbar genommen = Risse. Nicht härtbar = teuer, da sicher nachnitriert werden muss.
Nur, billig ist das Verfahren inkl. Gerätschaft nicht.
In allen Fällen muss aber eine sehr genaue Kenntniss über diese Sachen da sein, neben Kontrollen, wo das eine oder andere Stück mal auf Härte und Festigkeit mit Röntgen auf Gefügegleichmässigkeit getestet wird.
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Wenn alles gut läuft gehts es ja, wie man weiß. Wenn alles gut läuft.....

Dieses Wissen habe ich (wiedermal) aus dem Stehgreif geschrieben, weil ich selbst einmal eine Welle aufschweißte. Nur mit dem anschliessenden Schleifen klappte es nicht. Die zugesagte Firma nahm plötzlich Abstand, weil sie Bedenken hatte, wenn die Welle bricht, es könnte heißen das es (wiedermal?) ihre Wellen sind die brechen.
So landete dies Welle in den Recyclingkreislauf

Quo vadis
- Metal Mike
- Beiträge: 642
- Registriert: Do 14. Jun 2012, 19:14
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Hi,
habe mal gegoogelt Welding process Demello, da gibts einige Ergebnisse.
Habe mal das hier gefunden:
Und täglich grüßt das Murmeltier:
http://www.shoptalkforums.com/viewtopic.php?p=592348
Grüße
Mike
habe mal gegoogelt Welding process Demello, da gibts einige Ergebnisse.
Habe mal das hier gefunden:
Und täglich grüßt das Murmeltier:
http://www.shoptalkforums.com/viewtopic.php?p=592348
Grüße
Mike
- Jürgen N.
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- Registriert: Mi 30. Nov 2011, 23:50
- Käfer: 79er 1303 Cabrio Oettinger
- Käfer: 53er Käfer Cabrio
- Transporter: 71er T2a Fensterbus
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Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Mein Spezi hat in seinem 2650 ccm ( 104 x 78 ) eine geschweisste Bernie Bergmann Welle verbaut gehabt.
80 tkm bis zum Bruch, keine Schwingungen und jahrelange 1/4 Meile und tagtägliches jagen auf der Strasse.
Auch für mich überraschend haltbar, die Bilder hatte ich vor ein paar Monaten mal hier eingestellt.
Eine AA-Welle ist so günstig, da würde ich die umgeschweissten meiden.
Und die von mir vermessenen AA-Wellen waren top masshaltig.
Gruss Jürgen N.
80 tkm bis zum Bruch, keine Schwingungen und jahrelange 1/4 Meile und tagtägliches jagen auf der Strasse.
Auch für mich überraschend haltbar, die Bilder hatte ich vor ein paar Monaten mal hier eingestellt.
Eine AA-Welle ist so günstig, da würde ich die umgeschweissten meiden.
Und die von mir vermessenen AA-Wellen waren top masshaltig.
Gruss Jürgen N.
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Nur wenn man hört, das man diese Wellen hier in D nachnitriert, stellt sich die Kostenfrage. 

Quo vadis
- Metal Mike
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- Registriert: Do 14. Jun 2012, 19:14
Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
für den Normalo , ja
- orra
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- Registriert: Mi 4. Mai 2011, 07:05
- Käfer: 1302 Bj 70-2,5L; 1200 Bj82-1,8L ;1302 Bj 70 3,0L
- Käfer: 1200 Jubi orig, Buggy 2,2L ca. 20Autos u. 15Krads
- Karmann: Typ14
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- Fahrzeug: 3 St. Porsche 914, Porsche 911 Bj 69-2,2L
- Fahrzeug: Porsche 911 SC 3,0: Porsche 356 Goggo 250,
- Fahrzeug: 5 Stück Kreidler Florett, und Panther, Torpedo,
- Fahrzeug: 2 Zündapp, SR2, 2 Honda, Yamaha usw usw
- Wohnort: Peine
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Re: Kolben/Zylinder, Kurbelwelle, Pleuel für Typ 4 Motor
Hallo,
AA-Typ4-Wellen nachhärten????
Ich denke, das trifft eher auf die Typ1 Billigwellen aus z.B. Ebay zu.
Es gibt von AA verschiedene Qualitäten.
Wer sich den Aufpreis für die bessere Qualität spart, muss eben ggf nacharbeiten (lassen)
Ist das hörensagen, oder hast Du fundierte Erkentnisse wer und warum so etwas bei Typ4-Wellen gemacht wird?
Gruß,
orra
AA-Typ4-Wellen nachhärten????

Ich denke, das trifft eher auf die Typ1 Billigwellen aus z.B. Ebay zu.



Es gibt von AA verschiedene Qualitäten.
Wer sich den Aufpreis für die bessere Qualität spart, muss eben ggf nacharbeiten (lassen)
Ist das hörensagen, oder hast Du fundierte Erkentnisse wer und warum so etwas bei Typ4-Wellen gemacht wird?

Gruß,
orra
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