LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

KarlsruherHH
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LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von KarlsruherHH »

Tach Leute!

Mit der Eintragung meines neuen Motors ist mein Motorprojekt nun entgültig abgeschlossen und ich nehme das mal zur Gelegenheit ein bisschen was drüber zu schreiben. 8-)
Kurzer Schwank in die Vergangenheit: Um Juli 2013 kaufte ich meinen geminiblauen 1302 (Geburtstag am 29.10.71) mit brachial müden 44PS aus 1300 Kubik. Motor und Getriebe waren matching numbers und somit kam es für mich erst mal nicht in Frage daran was zu ändern... Puh aber der AB-Motor war schon ne lahme Gurke! Ein guter 1200er hat mich sogar knapp abgehängt. Aber was solls, er lief und lief und brachte mich mehrere Male nach Hamburg, auf den Großglockner, und nach Rügen. Nach guten 35.000km meinte der Kollege aber extrem zu schwächeln... seine Zeit war gekommen denn er schüttete den Sprit regelrecht ins Öl. Erst mal bei Seite gestellt denn der Ersatzmotor lag schon in den Startlöchern. Nach einiger Zeit Käfer fahren und mehreren Treffen wurde mir klar das ein bisschen mehr Leistung sicherlich nicht schaden könnte! Was es nur alles für Motoren gab und in was für Ausführungen. Das Angebot schien auf den ersten Blick schier unendlich! Doch ich persönlich liebe ja "Sleeper"... Autos denen man ihre Leistung nicht ansieht! Einem leicht tiefen Käfer mit breiten Radkappenfelgen und 2,3 Liter im Arsch sieht der Laie nicht die Leistung an, doch ich wollte das noch ein wenig perfektionieren. Zur Außenoptik meines blauen Kumpels musste also ein Motor her der nach max. 50PS aussieht... sprich ein großvolumiger Einvergasermotor! Vor Jahren noch belacht, machen Guido Wensing und Jens Fild mittlerweile ein gutes Geschäft damit bzw. mit ihrem Angebot an bearbeiteten 34er Vergasern. Der leistungsgesteigerte Einvergasermotor erfreut sich großer Beliebtheit! Tendenz steigend. Wie für andere Kunden ist für mich der gleiche Wartungsaufwand wie bei einem kleinen Serienmotor ausschlaggebend... und eben einfach die Optik. Gibt genug die auf Original stehen. :D

Nun zum Thema Limbach: Die Initialzündung für diese Motoren gab mir ein rattiger Mexikaner eines Bekannten, welcher einen Limbach L174 im Heck hatte. Für ein bisschen flüssiges Gold erstand er diesen Motor von einer Feuerwehr welche ihn in einer Tragkraftspritze nutzte. Das geniale am L174 sind die ab Werk verbauten italienischen Weber Doppelvergaser. Eine getunte Tragkraftspritze! Irre... Die Firma Limbach Flugmotoren, mit Sitz in Königswinter bei Bonn, konzentrierte sich auf die Herstellung von Motor für Kleinflieger auf Käfermotorbasis. Ein weiterer Absatzmarkt war der Bedarf an Motoren für Feuerwehr-Tragkraftspritzen, welchem sich Limbach auch zuwendete. Meinem bisherigen Kenntnisstand gab es für diesen Zweck eben den 1,7 Liter mit Doppel oder einem Vergaser oder den 2 Liter mit einem Vergaser. Ich las von so Verrückten die sich tatsächlich Industriemotoren in ihre Käfer und Bullis schraubten. :lol: Wieso auch nicht? Schien ja zu funktionieren!
Eines Tages erreichte mich dann die Nachricht eines Arbeitskollegen das in seinem Ort das alte Feuerwehrhaus abgerissen wird und in der Ecke ne Pumpe mit Käfermotor rumsteht und ob ich Interesse daran hätte. Klar, vorbei gesehn, Klappe auf... Limbach... L200... 2 Liter... nehm ich!!! Grade einmal 800 Euro wollten die dafür! Im Ebay werden die Motoren ab 2500 Euro gehandelt. Ein richtiger Glücksgriff denn das Ding lief nur 28 Betriebsstunden.

Da ich selbst keine Mittel und voralle den Platz hatte den Motor für den Betrieb im Kfz umzufriemeln und einzubauen fand ich zum Glück jemand der meine Idee genauso umsetzte wie ich es mir vorstellte.

Zum Limbach L200 ansich:

Baujahr 1981
1995ccm Hubraum
Gegengewichtskurbelwelle 78,4
90er Mahle Alu Nikasilzylinder
Pleuel baugleich Porsche 356
Große Ölkanäle
1600er Einkanalköpfe
VW Standartnockenwelle
38Ah 90mm LiMa
60PS bei 3500 Touren und um die 180Nm
32er Vergaser für Betrieb in der Pumpe

Meine Idee sah folgendes vor:

39er Vergaser
Das Einkanalansauggeweih strömungstechnisch bearbeiten
200mm Serienschwungrad
200mm Kennedy Stage 1 Kupplung
Langes AT-Getriebe (3,875 Kegeltellerrad, 0,93 4.Gang)
Vintage Speed Auspuff
38mm Wärmetauscher
Erweitertes Doghouse mit Typ4 Ölkühler
Kleine Kurbelgehäuseentlüftung
In-Out Ölpumpe von CB
Fram Ölfilter im Radhaus
1,5 Liter Zusatzölsumpf

Da der Motor fast wie neu ist, sah ich es nicht für nötig den Block zu öffnen! Ich ließ sogar die Zündkerzen drinn. Das waren noch gute alte Bosch W7AC.

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So sieht er aus. Sehr unauffällig, auf dem ersten Blick siehts nach 34PS aus. Oben rechts im Eck seht ihr übrigens die kleine Kurbelgehäuseentlüftung welche mit den Ventildeckeln verbunden ist.

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Der Ölfilter im hinten linken Radhaus wurde mit Aeroquipschläuchen und Fittings mit der In-Out Ölpumpe verbunden. Manche hatten wohl das Problem das sie Montagsölpumpen hatten und die auf Krampf nicht dicht bekamen. Meine ist nun schon seit 10.000km nach Außen furztrocken.

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Den 123-Verteiler verwendete ich bereits im 44PS Motor. Er tut auch im 2 Liter sauber seinen Dienst.

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Den Luftfilter übernahm ich auch vom alten Motor. Ein K&N Luftfiltereinsatz filtert die Luft für den Vergaser.

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Oft verrufen... ich finds lustig. Bei kleinen Kindern sogar die Cokedose auch immer für große Augen. Darunter befindet sich eine gute alte blaue Boschzündspule. Also wirklich ne alte und kein Repro aus Billiglohnland.

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Den 39er Vergaser hab ich von Jens Fild. Saubere Arbeit! Drauf schrauben, feineinstellen, läuft. Alle Lambdawerte im gesunden Bereich bis einschließlich 5500 Touren! Das Limbachsaugrohr wurde ebenfalls strömungstechnisch bei Jens für den großen Vergaser bearbeitet.

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Die alte Benzinpumpe tut weiterhin ihren Dienst. Nicht mal die Membrane hab ich gewechselt... ich dachte ich gehe das Risiko mal ein. :D

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Für die Übermittlung der Öltemperatur sorgt der bekannte Messer als Peilstab. Der Öldruck wird an herkömmlicher Stelle gemessen.

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Der Verbrauch liegt bei 8-10 Litern, einschließlich Stadtverkehr und schwerem Gasfuß.

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Auf diesem Bild sieht man schön den schwarz lackierten Vintage Speed Auspuff. Durch das Schwarz wirkt er nochmal ein wenig unauffälliger. Ihn hab ich vor 1 1/2 Jahren auf dem Herforder Käfertreffen erstanden und im Zug nach Hause befördert. :lol: Auch gut zu sehen ist der große Zusatzölsumpf der perfekt im Fahrwind liegt.

Da fragt sich so mancher wie denn das Öl hier gescheit gekühlt wird... ich musste fest stellen das es unter den Käferfriseuren als normal galt zu einem großvolumigen Käfermotor auch eine gute Zusatzölkühlung per Frontölkühler ect. zu verbauen. Auch diese "Norm" hat mir nicht gefallen sodass ich mich eben über alle Mittel erkundigte die es gab um die Serienölkühlung zu verbessern. Einmal lässt die Grundkonstruktion des L200 das Aggregat eh nicht so furchtbar heiß werden... die Alunikalsilzylinder sollen wohl auch einiges an Temperatur raus nehmen. Durch die Standartnockenwelle gepaart mit den Einkanalköpfen (Verdichtung bei 7,9:1) wird auch nicht mit hohen Temperaturen befeuert. Der Ölkühler wanderte von seinem alten Platz (wie im 1200er) ins Doghouse und wurde gleich um eine Stufe vergrößert. Dazu war eine sorgfältige Bearbeitung des Gebläsekastens erforderlich. Kein Problem für meinen Blechbatscher aus der Pfalz! (Wadles Oldtimergarage) Ursprünglich eine Erfindung für die Ami-Cabrios, wurde am Gebläsekasten vor den Einlass zum breiten Lüfterrad ein sogenannter Venturiring verbaut. Durch den Venturieffekt wird die angesaugte Kühlluft beschleunigt und die Zylinder besser mit ihrer Luft umströmt. Gene Berg bietet einen Nachbausatz für 50 US-Dollar an... auf dem Maikäfertreffen 2015 fand ich durch Zufall einen alten Gebläsekasten mit so einem Ring. 10 Euro. 8-) Der Zusatzölsumpf gilt sowieso als bewährte Methode um das Öl ein bisschen runter zu kühlen. Einziger Nachteil ist die verminderte Bodenfreiheit, gerade bei dem großen Modell welche ich verbaut habe. Aber da mein Käfer nicht tiefer gelegt ist, geht das schon.
Ergebnis dieser Maßnahmen bei 30 Grad Außentemperatur ist eine Öltemperatur von 115 Grad bei Dauerhaft 120 km/h und 3600-3700 Touren, knapp 100 Grad bei 100 km/h und 3000 Touren und beim cruisen auf der Landstraße bis 90 km/h kommt er nicht groß über 80 Grad. Völlig ausreichend wie ich finde!

Nach vielen Zweifeln ob der Motor überhaupt mit gesunden Werten laufen kann, wurde bei Jens eine Lambdamessfahrt unternommen die gezeigt hat das die Bedüsung des Vergasers gepaart mit der Motorkonfiguration kein Problem darstellt. Erfreulich finde ich den relativ geringen Verbauch von 8-10 Litern. Wenn ich es drauf ankommen lasse komme ich sogar auf 7 Liter. :lol: (Gemessen bei der Hinfahrt zum MKT in ner großen Kolonne) Die am Werk angegebenen 60PS konnten allein mit dem Vergaser und einer höheren Nenndrehzahl auf 70PS erhöht werden. :P Den Sprint von 0 auf 100 schafft er in 14 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit liegt bei 150.

Klar könnte ich so einiges mehr aus dem Motor raus holen. Mein Anspruch war aber jener das ich einen Motor habe der mindestens genauso zuverlässig läuft wie ein herkömmlicher Käfermotor jedoch auch ein bisschen Fahrspaß bietet. Gleicher Wartungsaufwand, gleicher Verbrauch, einfach reinsetzen fahren, ab und an nachm Öl gucken, alle 6000-7000km Ölwechsel und alle 8000-10.000km Ventile einstellen. ;) Auch vom Fahrgefühl her kommt er einem normalen Käfermotor sehr nahe. Das Drehzahlband ist ja das gleiche! Nur schiebt er unten raus halt richtig gut. :lol: Der Motor hat mich seit Januar bereits 10.000km fort bewegt. Seine Feuerprobe hatte er im März als es auf Nordseeurlaub ging. Er sprang (und springt bis heute) immer nach 2-3 mal Anlasserleiern an. (Der Anlasser ist übrigens noch der alte mit 0,7 PS) Es gab seit der Inbetriebnahme keine Störungen oder sonstige unvorhergesehene Ereignisse! Der läuft einfach. Für mich ist das der perfekte Motor für den Alltag und den Urlaub und ich bin bereits auf der suche nach einem weiterem Limbach... als Ersatzmotor. :mrgreen:

An dieser Stelle ein großer Dank an alle Beteiligten die mitgewirkt haben um meine Idee umzusetzen. :obscene-drinkingcheers:

Ich hoffe der Bericht war nicht zu ausführlich. Fragen beantworte ich gerne! Bis denne und Gruß aus Karlsruhe.
Zuletzt geändert von KarlsruherHH am Mo 23. Jan 2017, 09:39, insgesamt 2-mal geändert.
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triker66
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von triker66 »

Schön, schön :text-bravo:
Ich bin nach 1945 gebohren, und schulde der Menschheit einen Scheiß!
Ich bin kein Politiker, und deshalb braucht man mich nicht zu belügen!
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von Fuss-im-Ohr »

:like:

Gruss Jürgen
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schickard
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von schickard »

Schöner Motor und besonders schöne Vorstellung :up: :up:
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crome
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von crome »

Schön geschrieben, klasse Fotos!
...was unten liegt, kann nicht runter fallen...
Torben Alstrup
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von Torben Alstrup »

Nur für info. Die L200 macht nicht 180 Nm Drehmoment IRL. Mehr in der 150-155 Nm gebiet.

T
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Ferraristi
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von Ferraristi »

Und man sieht deutlich wie Ronnie Höhenangst hat.... :mrgreen:
*duckundweg*
"Ein Auto muss so viel PS haben dass man beim Aufsperren schon Angst hat"
"Beschleunigung ist, wenn die Tränen der Ergriffenheit waagrecht zum Ohr hin abfliessen"
Walter Röhrl


Wer Rechtschreipfehlär pfindet, tarf Sie behalden...
KarlsruherHH
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von KarlsruherHH »

Wenn er höhenangst hätte wär er mindestens so tief wie deiner! :P :lol:
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Poloeins
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von Poloeins »

Toller Bericht.

Ich muss aber mal etwas los werden was nicht als Angriff gedacht ist auf dich oder dein Triebwerk.

Das ist das Paradebeispiel dafür das die Limbachmotoren eben nichts im Auto zu suchen haben.
70PS aus 2l ist trotz eines Serienvergasers und seriennahen Auspuffs ein Beweiss dafür das die Dinger einfach nicht taugen für in den Käfer...

Jans alter,mir lieber aufgebauter 1600er in Serienoptik und Anbauteile hatte schon 65Ps,,,

Ich freue mich aber für dich das du so eine Freude dadran hast...
Allzeit gute Fahrt.
Gruss Lars
1192ccm = 100,64PS
1385ccm = 148,00PS
Es gibt nichts Gutes....ausser man tut es...SELBER!

Die Motoren der Serie 1200 sind für den Betrieb rund um die Uhr ausgelegt, unabhängig von den von Ihnen gewählten Umgebungsbedingungen.
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von *Wolfgang* »

70PS aus 2l, das scheint mir aber auf jeden Fall sehr standfest zu sein. Ausgereizt ist jedenfalls anders. Auto und Konzept gefallen mir aber ganz gut! Viel Spaß mit dem "Blauen"
Gruß

Wolfgang
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Metal Mike
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von Metal Mike »

Konzepte und Ausbeute....

Ich finde die Verwendung von alten Limbach und Öttinger Kurbeltrieben sehr bemerkenswert!

Wenn man aber Drehmoment und Leistung möchte muss man anders drangehen. Ansonsten reicht ein
schön ausbalancierter 1600 er oder gleich 1776 mit guten Zylinderköpfen. Ohne Verdichtung über 9 geht meistens eh nicht viel.

Mein Öttinger 2 l. war eine faule Gurke, wenn ich ihn heute mit der weitestgehenden Altkonstruktion vergleiche.
Selbst ( oder gerade deswegen) mit einer Schleicher 308° und 40 IDF war der Motor nur mit kleinen Lufttrichtern und
in einem schmalen Drehzahlband zu fahren. Dynamisch ist anders.

2 Liter und ein gängiges Zylinderkopf-und Ventilmanagement machen aus dem Hubraum wesentlich mehr.

Für einen Motor in Serienoptik würde ich zumindest gute Doppelkanalköpfe in Erwägung ziehen, dazu 1,4 :1 Kipphebel mit
Seriennockenwelle.


Trotzdem: super gemacht, und wenn es Spass macht, Ziel erreicht!

Grüße
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orra
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Fahrzeug: 2 Zündapp, SR2, 2 Honda, Yamaha usw usw
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von orra »

Herzlichen Glückwunsch :up:

Also ich muss da mal gratulieren.
Der Motor ist genau so geworden, wie er erwartet wurde.
Besser geht es also nicht.
Man könnte nun viel disskutieren über Leistung, Aufwand usw.
Das kann man sich aber auch einfach sparen.
Der Eigentümer hat seinen Weg für sein persönliches Auto und Fahrverhalten gefunden. :up:
Hier wir immer viel über Leistung gesprochen. Ja, das mag ja auch wichtig sein.
Drehmomentverlauf und Motorcharakteristik kann man auch schlecht beschreiben und will kaum jemand hören.
Ich persönlich mag Motoren mit längerem Hub sehr gerne. Sie sind einfach gutmütiger im Alltag.
Sie sind bei gleicher Leistung harmonischer im Fahrbetriebt.
Sicherlich sind spritzige, schnell hoch drehende Motoren sexy. Das Temprament fasziniert so wie auch die Geräuschkulisse, aber sorgloser und harmonischer sind solche "dicken Brocken" die angeblich nichts können ;)


Wenn man es wirtschaftlich betrachtet, und dabei ein Mindestmaß an fachgerechter Instandsetzung zu Grunde legt, dann machen Langhubmotoren durchaus Sinn.
Wird z.B. eine neue Kurbelwelle benötigt, weil die Serienwelle defekt oder verschlissen ist, dann kann es auch gleich eine mit mehr Hub sein.
Das Motorgehäuse sollte so wie so immer tip top instand gesetzt werden. Dazu gehört auch das spindeln der Hauptlagergasse und planen der Zylinderdichtflächen. Das aufbohren für größere Zylinder ist kaum ein Mehraufwand. Da diese Arbeiten meist vergeben werden müssen, kann man das Gehäuse auch gleich für mehr Hub frei machen lassen.
So hat man ruck zuck eine gute Basis für eine hubraumstarken Motor. Was man dann an Leistung daraus machen möchte, hängt vom persönlichen Geschmack, Fahrstyle und Einsatzzweck ab.

Gruß,
orra
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Bordeaux
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von Bordeaux »

orra hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch :up:

Also ich muss da mal gratulieren.
Der Motor ist genau so geworden, wie er erwartet wurde.
Besser geht es also nicht.
Man könnte nun viel disskutieren über Leistung, Aufwand usw.
Das kann man sich aber auch einfach sparen.
Der Eigentümer hat seinen Weg für sein persönliches Auto und Fahrverhalten gefunden. :up:
Hier wir immer viel über Leistung gesprochen. Ja, das mag ja auch wichtig sein.
Drehmomentverlauf und Motorcharakteristik kann man auch schlecht beschreiben und will kaum jemand hören.
Ich persönlich mag Motoren mit längerem Hub sehr gerne. Sie sind einfach gutmütiger im Alltag.
Sie sind bei gleicher Leistung harmonischer im Fahrbetriebt.
Sicherlich sind spritzige, schnell hoch drehende Motoren sexy. Das Temprament fasziniert so wie auch die Geräuschkulisse, aber sorgloser und harmonischer sind solche "dicken Brocken" die angeblich nichts können ;)


Wenn man es wirtschaftlich betrachtet, und dabei ein Mindestmaß an fachgerechter Instandsetzung zu Grunde legt, dann machen Langhubmotoren durchaus Sinn.
Wird z.B. eine neue Kurbelwelle benötigt, weil die Serienwelle defekt oder verschlissen ist, dann kann es auch gleich eine mit mehr Hub sein.
Das Motorgehäuse sollte so wie so immer tip top instand gesetzt werden. Dazu gehört auch das spindeln der Hauptlagergasse und planen der Zylinderdichtflächen. Das aufbohren für größere Zylinder ist kaum ein Mehraufwand. Da diese Arbeiten meist vergeben werden müssen, kann man das Gehäuse auch gleich für mehr Hub frei machen lassen.
So hat man ruck zuck eine gute Basis für eine hubraumstarken Motor. Was man dann an Leistung daraus machen möchte, hängt vom persönlichen Geschmack, Fahrstyle und Einsatzzweck ab.

Gruß,
orra
Amen , Orra 8-) Perfekt geschrieben ! Auch an dich Mark großes Lob ! Gefällt mir sehr gut ! Ebenso deine Bilder im Blog ;)

MfG Ben
"Still" building my aircooled dream !

Visit my blog : www.kaeferhauptquartier.blogspot.de
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JR58
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Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von JR58 »

In anbetracht von 800€ Anschaffungspreis und das er nicht geöffnet werden musste (auch wenn ich riesige Mageschmerzen deswegen hätte, aber es funktioniert ja anscheinend)... billiger geht es nicht, dazu ist der Motor so wie der Besitzer es wollte.
Aus seiner Sicht, 100% alles richtig gemacht! Mein Ding wäre es nicht, aber ich glaube für Ihn perfekt, einfach perfekt.

Gruß Marco
KarlsruherHH
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Registriert: So 11. Nov 2012, 20:41

Re: LIMBACH L200 - bisschen Spaß für den Alltag

Beitrag von KarlsruherHH »

Poloeins hat geschrieben:Toller Bericht.

Ich muss aber mal etwas los werden was nicht als Angriff gedacht ist auf dich oder dein Triebwerk.

Das ist das Paradebeispiel dafür das die Limbachmotoren eben nichts im Auto zu suchen haben.
70PS aus 2l ist trotz eines Serienvergasers und seriennahen Auspuffs ein Beweiss dafür das die Dinger einfach nicht taugen für in den Käfer...

Jans alter,mir lieber aufgebauter 1600er in Serienoptik und Anbauteile hatte schon 65Ps,,,

Ich freue mich aber für dich das du so eine Freude dadran hast...
Allzeit gute Fahrt.
Gruss Lars
Achwas das is kein Angriff, das ist konstruktive Kritik! Alles easy. ;) Ich würde dich gern dazu einladen mal mit meinem zu fahren! Du wirst sehn das er durchaus was taugt in einem Käfer. Ulrich Eckstein beschrieb die Limbachmotoren sinngemäß als das höchste wie sich ein Typ 1 in seiner Grundform entwickeln kann. Die Motoren haben ein enormes Potential! Ich hätte mir mehr Aufwand selbstverständlich viel mehr PS raus holen können. Das steht nicht außer Frage! Doch das wollte ich nicht. Klar son Typ 1 mit zwei dicken Vergasern drauf und dem ganzen Tralala is mega sexy und richtig flott... einfach faszinierend! Jedenfalls ist die Motorkonfiguration meines Limbach KEIN Beweiss dafür das diese Motoren nichts im Käfer zu suchen haben. In den kannste auch ne andre Nockenwelle tun, andre Köpfe drauf schrauben, zwei Doppelweber usw usw... dann hat der auch ganz schnell mal 120 PS!

Meine Prämisse war es das der Motor durch Langlebigkeit und absoluter Zuverlässigkeit glänzen soll! Bislang tut er das anstandslos. Ein zahmer aber angenehm zu fahrender Reisemotor mit normalem Drehzahlband. Ist natürlich alles eine Frage des geschulten Gasfußes und Popometers. ;) Bzw wie die Ansprüche sind! Ich wollte einfach mal nur jeden Berg rauf kommen ohne das die Tachonadel bei Vollgas sinkt und an der Ampel dem ein oder andren Klein bis Mittelklassewagen nen kleinen Schreck einjagen. :lol:
Vielen Dank euch für die positive Rückmeldung! :obscene-drinkingcheers:
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